Low Light - Bilder bei wenig Licht

Hei,

immer wieder werde ich gefragt, ob ein dokumentarisches Fotoshooting auch in kleinen, eher dunkleren Wohnungen möglich ist. JA, auf jeden Fall! Aber ihr habt schon recht, natürlich wirken die Bilder, die mit wenig Licht entstehen anders, als die in lichtdurchfluteten Wohnungen oder im freien bei schönstem Wetter. Vor allem, weil in der dokumentarischen Fotografie nur mit den vorhandenen Lichtquellen gearbeitet wird. Ich stelle keine Studiolichter oder sonstige zusätzlichen Lampen auf und verwende bei dokumentarischen Fotoshootings auch keinen Aufsteckblitz. Deshalb möchte ich euch heute ein paar Fotos zeigen, die in Innenräumen mit wenig Tageslicht oder reinem Kunstlicht z. B. in fensterlosen Räumen oder beim ins Bettgehen entstanden sind.

Was wohl als Erstes auffällt, die Fotografien haben ein stärkeres Rauschen. Sie sehen "kriseliger" aus. Das liegt daran, dass ich, damit die Bilder hell genug sind und nicht aufgrund einer zu langen Belichtungszeit unscharf werden, den Iso erhöhen muss. In der analogen Fotografie musste man sich gleich im Vorfeld für einen Film mit ausreichender Lichtempfindlichkeit entscheiden, um möglichst alle gegebenen Lichtsituationen abzudecken. Dank der heutigen Technik reicht eine Drehung am Rädchen und voilà. Mit meiner professionellen Vollformatkamera komme ich so auch mit wenig Licht aus.

Die Bilder wirken sanfter, haben weniger starke Kontraste und die Farben sind dadurch nicht ganz so knackig. Außerdem, arbeite ich dann mit einer weit geöffneten Blende, um so viel Licht wie möglich in die Kamera zu lassen. Das bewirkt, dass die Schärfentiefe geringer ist. Der Hintergrund ist also unscharf und oft sind nur kleine Bildbereiche wirklich klar. Ich selbst mag disen Look und dessen Bildstimmung. Und finde, dass es die besonderen Momente, die ich auf diesem Weg für euch festhalten kann, in jedem Fall wert sind, diese kleinen „Abstriche“ zu machen. Was meint ihr?